Igor 8 Kanal Sontec Modifikation

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jensenmann
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Igor 8 Kanal Sontec Modifikation

Beitrag von jensenmann »

Moin
Wie im Mehr Bilder Thread angedeutet bin ich mit meinem Igor 8 Kanal "Sontec" nicht so glücklich. Im Vergleich zum Original kann der leider nicht mithalten. Das hat mir keine Ruhe gelassen. Deswegen habe ich das Teil nochmal zerlegt und ein paar Sachen geändert, die mir im Vergleich zum Original noch aufgefallen sind. Damit andere auch davon profitieren können hier ein paar Details:
Ich habe die Filterkondensatoren von dem von Igor gelieferten Folienkondensatorwirrwarr geändert auf das was im Original drin ist: Styroflex für die kleineren Werte und MKT(MKS) für die größeren Werte. Die ganzen Folienkoppelkondensatoren und die 33uF Elkos habe ich gegen Tantalkondensatoren getauscht. Mir ist bei der Restauration eines alten MEP250c mal aufgefallen, daß das durchaus ein Unterschied macht. DEswegen habe ich einen Vergleichstest mit beiden Varianten gemacht und habe das nochmal bestätigt bekommen. Mit Tantalkoppelkondensatoren klingt der EQ etwas weicher und weniger klinisch.
Da das Höhenband mit der Sontecschaltung leider nix zu tun hat habe ich da den Folienkoppelkondensator gelassen. Da ist leider keine Hoffnung mehr, daß das besser wird. Allerdings habe ich die beiden 2n7 Filterkondensatoren gegen 2n2 Styroflex getauscht, so daß das Höhenfilter noch etwas höher geht. Hat man das im Originalzustand bei höchster Frequenz volle Pulle angehoben, dann hat es recht grätig geklungen. Das macht ein Sontec überhaupt nicht. Mit den neuen Werten setzt das Filter in dem Fall etwas höher an und ist daher nicht mehr ganz so ätzend.

Im nächsten Schritt werde ich mir nochmal die Opamps zur Brust nehmen. Im Moment ist alles noch mit OPA604/2604 bestückt. Darin liegt viel Potential zur Verbesserung. Wenn ich damit weiter bin poste ich mehr Infos.
Jens

[silent:arts]
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Re: Igor 8 Kanal Sontec Modifikation

Beitrag von [silent:arts] »

Falls Du mal verschiedene DOAs testen möchtest sag bescheid.
volker
olafmatt hat geschrieben:Strom kann tot machen

jensenmann
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Re: Igor 8 Kanal Sontec Modifikation

Beitrag von jensenmann »

Leider ist das nicht die Fabio Platine, bei der DOAs passen würden. Igor hat nur DIP8 ICs vorgesehen. Da ist die Auswahl schon bei ICs sehr dünn, wenn man mit mehr als +/-18V für den Summierverstärker arbeiten will. Aber danke fürs Angebot!
Jens

jensenmann
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Re: Igor 8 Kanal Sontec Modifikation

Beitrag von jensenmann »

Hier gibt es ein kurzes Update: Ich habe die acht Kanäle nun mit verschiedenen ICs bestückt.

Der Verdacht liegt ja nahe, daß die ICs in den Filtern nicht so viel Auswirkung haben. Im 250er Sontec sind NE5534 und TL071 (manchmal auch LF351) drin und er klingt trotzdem geil ;-) Deswegen habe ich schwerpunktmäßig erstmal nur den Eingangs- und Summierverstärker geändert.
Jetzt sind da drin: OPA604 (Igors Original), LT1122, LT1028, LT1007, OP42, TLE2141, immer mit den OPA2604 als Servo und Filteramps.

Bei einem weiteren Kanal gibt es die Igor Bestückung mit nur OPA604/2604 außer im Servo. Da verrichtet jetzt ein TLE2142 seinen Dienst. Damit will ich testen, ob die Servos im Audiosignalpfad klanglich eine Auswirkung haben.
Im letzten Kanal habe ich die Igor Bestückung nur in den Filtern geändert. Da sind jetzt TLE2142 drin, um auszuprobieren ob die Filterchips eine Auswirkung haben.

Um das so umsetzen zu können habe ich die Versorgungsspannung auf +/-20V runtergebremst. Die Auswahl der Chips erscheint erstmal seltsam, da die hauptverdächtigen "Audio" ICs nicht dabei sind. Aber aus Headroomgründen wollte ich nur ICs ausprobieren, die mind. +/-20V Versorgungsspannung zulassen. Da ist die Auswahl leider sehr beschrünkt, wie ich feststellen musste. Im Original laufen die beiden DOAs mit sportlichen +/-28V. Da ist also gut Luft nach oben.

Und jetzt geht die Hörsession los...
Jens

jensenmann
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Re: Igor 8 Kanal Sontec Modifikation

Beitrag von jensenmann »

Wie ich vermutet hatte haben die Positionen Filter und Servo keine für mich hörbaren Auswirkungen. Bei den Eingangs- und Summierchips war auf die Schnelle ein Unterschied zu hören. Aber da muß ich mich noch eine Weile damit beschäftigen, um die ganzen Auswirkungen zu hören.
Jens

jensenmann
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Re: Igor 8 Kanal Sontec Modifikation

Beitrag von jensenmann »

Nach mehreren Testrunden habe ich jetzt eine Meinung zu den verschiedenen Chips in dieser Schaltung. Normalerweise halte ich pauschale Aussagen über den Sound von Chips für Schwachsinn, weil immer die Auswirkung der gesamten Schaltung die des einzelnen Bauteiles dominiert. Daher lässt sich da nichts verallgemeinern. Da in diesem Fall aber die verschiedenen Chips in der gleichen Schaltung sitzen haben sie alle die gleiche Ausgangsbasis und somit kann man durchaus sagen welche Auswirkung sie für diese Schaltung haben. Für andere Schaltungen aber nicht.

Der Testaufbau war wie folgt: vom CD Player habe ich ein Ausgangssignal gesplittet und in zwei Kanäle des Sontecs geschickt. Die Ausgänge gingen dann auf zwei unterschiedliche Eingänge meines Monitorcontrollers (Soundskulptor = passive Lautstärkeregelung + Relais Umschaltung). Der lief in mono und mit den Eingangswahltasten konnte ich dann immer zwischen zwei Sonteckanälen umschalten.

Der LT1122 war vom OPA2604 nicht zu unterscheiden, d.h. der lief mir nicht so gut rein.
Sowohl LT1007 als auch LT1028 klangen weicher, weniger künstlich, neutraler und unauffälliger als der OPA2604. Beide LTs konnte ich nicht voneinander unterscheiden.
Der OP42 war den LT1007 sehr ähnlich, den empfand ich auch als Verbesserung gegenüber den OPA2604
Der TLE2141 klang noch grätiger als der OPA2604, grrrrr....

Als Favoriten kamen also der LT1028 und 1007 aus dem Rennen. Im Nachhinein habe ich festgestellt, daß es genau der gleiche Chip ist. Sie werden nur für unterschiedliche Quellimpedanzen hergestellt. Der LT1028 ist für sehr niedrige, der LT1007 für mittlere und noch ein anderer Chip aus der Serie für höhere. Da ich nun keinen Bock habe auch noch Widerstände auszutauschen werde ich den LT1007 einbauen, da der auf die Eingangsbeschaltung besser passt und somit das extrem gute Rauschverhalten dieser Chipserie auch seine Vorteile ausspielen kann.
Jens

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