TAB V376a Nachbau

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DerEber
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TAB V376a Nachbau

Beitrag von DerEber »

Nachdem Volker letztens auf GDIY den Schaltplan hochgeladen hat, hab ich mich sehr gefreut.

Fast alles was ich zu dem Preamp brauch hab ich zuhause! :D
Eisen, 2x M100, "Leer"-Gehäuse,....
öh, sonst is ja fast nix drin. :)

Ich werde das Teil etwas vereinfacht bauen. D.h. Pad nicht per Relai, sondern mittels Schalter.
Die Stufenschalter möchte ich der Einfachheit halber als Potis auslegen.

Jetzt bin ich grade nochmal den Schaltplan durchgegangen und ich hab noch ein paar Fragen, bevor ich die ersten Teile bestelle.

Hier nochmal zum mitlesen:
Bild

Mein erstes Fragezeichen sind die Eingangsdrosseln sowie C2/C3.
Da Radiostudios gelegentlich in der unmittelbaren Nähe von Sendeanlagen stehen denke ich das wird die RF-Siebung sein.
Genau so werde ich es nicht machen müssen. Die Werte der Drosseln werden wohl auch schwer raus zu finden sein.

Gibt es da eine bewährte Methode wie ich den Eingang nochmal vor RF Schützen kann?
Einfach C2/C3 einbauen und die Drosseln weglassen?
Irgendwelche Drosselempfehlungen?

Was mich außerdem etwas irritiert an der ganzen Spulengeschichte..... die sind ja vor dem Eingangstrafo.
Ich denke mal die Spulen werden gewisse Toleranzen haben. Macht man sich damit nicht auch die CMRR für hohe Frequenzen kaputt?

ok Drossel 4 werde ich wohl weglassen, da das sicher zum "Broadcastfilter" gehört.
C14 / C15 können ja mal drin bleiben.


Deßweiteren würde mich noch der Wert von R33 interessieren. Bzw. der Paralellschaltung von R32/R33.
An dieser Stelle ist ein FET als Schalter drin. Der macht bei Schalterstellung S1 <34db hinten nochmal -10dB.
Ich werde hinten einfach nen Poti reinbauen mit dem ich -10dB bis +6dB mache.
Der Gesamtwiederstand an S2 ist 470Ohm und damit macht man 6dB.
Jetzt kann man zu rechnen anfangen. Aber macht der FET immer -10dB, egal auf welchen Wert S2 steht?
Der Einfachheit halber könnte ich einen 2,5k Poti mitbestellen und gut.
Meinungen?

beste Grüße!
Stephan
Zuletzt geändert von DerEber am So Feb 17, 2019 6:49 pm, insgesamt 1-mal geändert.

DerEber
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Re: TAB V376a Nachbau

Beitrag von DerEber »

Außerdem.......
Wieso gehen C2/C3 auf 0Volt?
Da hab ich doch dann den ganzen Crap direkt in einem Bezugspunkt meiner Schaltung.
Wäre es nicht besser entweder aufs Gehäuse zu gehen, oder gleich einen Kondensator zwischen a&b der Signalleitung zu schalten?
:?

jensenmann
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Re: TAB V376a Nachbau

Beitrag von jensenmann »

Die Drossel DR3 ist eine Gleichtaktdrossel https://www.we-online.com/web/en/passiv ... _61439.php. Sie löscht Signale raus, die auf beiden Leitung in in der gleichen Phasenlage ankommen. Außerdem bildet die Spule in jeder Leitung zusammen mit dem danach folgenden Kondensator ein 12dB/Okt Tiefpass. Die Kondensatoren schließen die hohen Frequenzen gegen 0V kurz, sperren aber bei niederen Frequenzen. Die Induktivität der Drosseln Dr1+2 sorgt bei tiefen Frequenzen für eine geringe Impedanz und lässt die durch, während sie hohe Frequenzen sperrt. Zusammen mit den Kondensatoren ist das alo ein frequenzabhängiger Spannungsteiler.
Ich vermute mal, daß diese Eingangsfilterschaltung einen Anteil am Sound des V376 hat.
Die Radioleute hatten damals kein großes Interesse an Informationen über 15kHz, da oben drüber im weiteren Verlauf sowieso alles rausgefiltert wurde, um den UKW-Pilotton bei 19kHz nicht zu stören. Daher dürfte dein Eingangsfilter ordentlich zugreifen. Heutzutage reicht vermutlich das, was der Eingangstrafo als Filterung liefert und vielleicht sekundärseitig noch einen Kondensator parallel zur Sekundärwindung.

Je nachdem wo die 0V der Kondensatoren im Gerät angebracht sind machen sie kein Problem. Schaden wird es nicht, wenn du diese Anschlüsse aufs Gehäuse ziehst. Da die Schaltung aber mit Opamps läuft, die alle einen brauchbaren PSRR haben halte ich es nicht für so wichtig.

R27+C14 sind wieder ein Filterstufe, Dr4 + C15 die nächste.

Der FET mit seiner Beschaltung "sieht" immer den gleichen Widerstandswert gegen 0V, unabhängig von S2. Deswegen ist die Pegelabschwächung immer gleich. Ich würde R33 mit einem Trimmer ersetzen. Dann kannst du nach Bedarf nachjustieren, falls du dem Original nahe bleiben wills. Wenn nicht Poti rein und gut.
Jens

DerEber
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Re: TAB V376a Nachbau

Beitrag von DerEber »

Ah gut, so ähnlich dachte ich mir das eh.
In meinem Protec is so ne common Mode Drossel auch drin. Die hat 2x10mH.
Ich lass das Spulenzeug erstmal weg und schau dann mal wie's mit dem Frequenzgang aussieht, ob ich obenrum noch was wegnehmen muß.
Hab ich hald den puren M100, TDA-1034 Sound. :)

Und das mit den -10db am FET schau ich mir nochmal an und rechne es noch.

Grüße!

jensenmann
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Re: TAB V376a Nachbau

Beitrag von jensenmann »

Heutzutage ist ja eher der Gigahertz Beriech im Äther überrepräsentiert. Vielleicht baust du anstelle der Gleichtaktdrossel einfach Ferritperlen ein. Bei denen ist es wichtig, daß sie so nahe wie möglich an der Eingangsbuchse sitzen, damit das HF-Signal aus dem Gehäuse draußen bleibt.
Jens

TVPstudio
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Re: TAB V376a Nachbau

Beitrag von TVPstudio »

Bzgl. deiner R33 Frage:

Der Fet macht nur Ab der 34 dB Stellung von S1 zu. Die 10dB gain von 24dB auf 34dB kommen nur von der endstufe, bei S1a passiert ja beim wechsel zwischen diesen zwei stellungen nix.
S2 schaltet nur einen Spannungsteiler durch, die funktion von S2 ist vom FET nicht beeinflusst. R33 sollte eigentlich nur dazu da sein, den 10dB step abzugleichen da der ja auch durch die widerstände R35-R40 beeinflusst wird und im Worst case (dh alle widerstände weichen in eine richtung ab) abweichen kann. den Wert von R33 würde ich auf ca 47k schätzen ohne zu rechnen.

EDIT: Habe kurz gerechnet, für einen exakten 10dB Boost müsste gegeben sein: R32//R33 = 2036,8 Ohm
R33 müsste dann 8021,4 Ohm betragen. Ich hoffe das stimmt, hab das nur schnell eingetippt.

Wenn du das alles durch ein Poti ersetzen willst würde ich ein 4,7k pot nehmen und einen 100k Trimmer Parallel schalten, so kannst du die maximale verstärkung deckeln und hast trotzdem unity gain bei linksanschlag.


Ein bisschen mehr senf von mir:


-Ich persönlich würde den tda 1034 inkl beschaltung Weglassen, das ist ja nur ein aktiver highpass der auch in der tiefsten stellung zusätzliche Phasenverschiebungen einbringt.

-Als ich mit einem V372/1 rumexperimentiert habe, der schaltungsmäßig ungefähr in die Richtung geht (aber trotzdem einige grundlegende unterschiede aufweist) Habe ich die Erfahrung gemacht, dass die M100 Op amps mit 10R-47R direkt am Ausgang Isoliert werden sollten, sonst fängt alles an böse zu schwingen.

-C4/C17 Kann nicht beliebig erhöht werden, weil der Amp sonst ewig braucht um "Hochzufahren". Soweit ich weis hat pin 2 des m100 an die 100k Ausgangswiderstand.

Bzgl. dem Spulen und RC Lowpass zwischen vor und Endstufe hatte ich beim V372/1 kein großes glück. Das ganze zu Brücken brachte alles zum schwingen. Allerdings ist der Filter beim 372/1 auch anders aufgebaut, dort ist die spule trimmbar und parallel zur spule noch ein 820p Styroflex.

Ich tät mal Dr4 weglassen, C15 Weglassen und C14 auf 8,2n-10n setzen. R28 sollte dann um einiges größer sein oder so gelassen werden um die gainverhältnisse nicht zu ändern. So wie ich das sehe ist r28 dazu da die bässe und tiefmitten/mitten abzuschwächen um den frequenzgang so weit wie möglich zu linearisieren bis die beiden lowpass filter greifen.

Falls du den Ganzen Highpass/lowpass zweig weglässt könntest du auch C13 an den Fußpunkt von R28 setzen und relativ groß machen. Das wäre ein Kondensator weniger im Signalweg. C17 Würde ich lassen, da die M100 ja anscheinend manchmal ein gewaltiges Offset liefern, zumindest hatte ich das mal in nem Post von Volker (auf facebook/Instagram) gesehen. Die Orientierung von C17 hängt dann wirklich vom offset deines Speziellen M100 ab. Zusätzlich kannste dir dann noch den Siebregler mit T3 Sparen.



lg

DerEber
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Re: TAB V376a Nachbau

Beitrag von DerEber »

Cool, danke für deine Ausführungen!
Ja vielleicht lass ich den Hochpass auch weg, und die restlichen Sachen schau ich mir auch nochmal an.
Gerade warten ein paar andere Geräte auf meinem Arbeitsplatz auf Pflege, aber dann geht's sicher bald weiter.

Grüße!

DerEber
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Re: TAB V376a Nachbau

Beitrag von DerEber »

Ok, also nachdem ich jetzt beschlossen habe, daß ich den Verstärker gleich zweimal baue wegen Stereo musste ich vom Volker nochmal 2 M100 nachbestellen.

Diese haben im Gegensatz zum NTP nur einen Anschluss für 1/2 Ub+.
Ist das eigentlich sowas wie eine intern generierte Referenzspannung?
Das wäre dann beim original Pin 2 und kommt in dem Fall an den Eingang "IN+"
Oder liege ich falsch?

Liebe Grüße,
Stephan

[silent:arts]
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Re: TAB V376a Nachbau

Beitrag von [silent:arts] »

Hallo Stephan, da mein M100D ja in der "standard" 2520 Bauform daherkommt gibt es da gar kein 1/2 Ub.
Der Pin zwischen den Versorgungsspannungen ist dort meistens GND, und der ist nur über jeweils einen 100nF Kondensator mit den Versorgungspins verbunden.

Mit ein paar 47K Widerständen kannst Du aber die Originalen Pin1 und Pin2 nachbilden, schau mal unten links in das Datenblatt:
https://groupdiy.com/index.php?topic=46 ... #msg787850

Gruß
Volker
volker
olafmatt hat geschrieben:Strom kann tot machen

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Re: TAB V376a Nachbau

Beitrag von DerEber »

ok, supi,
also ich ignorier den Ground-pin einfach und bau mir die Pins 1 und 2 mit den Wiederständen nach.
Muss ich mir morgen mal genauer anschauen.
Danke schonmal :)

[silent:arts]
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Re: TAB V376a Nachbau

Beitrag von [silent:arts] »

Genau, den Pin kannst Du entweder ignorieren oder auch auf Masse legen.
Externen 47Ks für BIAS etc haben auch den Vorteil dass Du auch mal andere 2520 kompatible DOAs (also fast alle) testen kannst.
volker
olafmatt hat geschrieben:Strom kann tot machen

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Re: TAB V376a Nachbau

Beitrag von DerEber »

Also ich hab mit dem Zeichnen der Platine begonnen und kämpfe mich von hinten nach vorne durch.
Wird doch ganz schön eng. :)

Vielleicht kann jemand von euch nochmal kurz auf den Schaltplan schauen.

Kann ich C8 nach dem ersten M100 nicht einfach weglassen?
Ich hab erst überlegt, wie rum der gepolt ist, aber ich müsste ja am Ausgang und Eingang vom Op-amp eh die gleiche Gleichspannung
anliegen haben.
Ich verbau echt ganz ungerne Elkos die nicht richtig vorgespannt sind.

beste Grüße in die Runde.

[silent:arts]
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Re: TAB V376a Nachbau

Beitrag von [silent:arts] »

Du vergißt den DC Offset, den ein OpAmp am Ausgang fabriziert - und der beim M100 nicht ganz unerheblich ein paar Volt sein kann.
Ich würde C8 also auf alle Fälle drin lassen, und da ich bisher nur negativen DC Offset gemessen habe auch so polen wie eingezeichnet (- zum M100 Ausgang).
volker
olafmatt hat geschrieben:Strom kann tot machen

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Re: TAB V376a Nachbau

Beitrag von DerEber »

Ah ja gut,
danke für den Hinweis.

Hab ich das jetzt richtig verstanden, oder würde sich quasi ohne dem Kondensator beim Verstellen der Verstärkung, die Gleichspannung
am M100 Ausgang mit verändern?
Was ja im Falle von dem gezeichneten Schalter zu lauten Schaltgeräuschen führen würde.
Im Falle eines Pottis statt eines Schalters zur beliebten Gleichspannung am Poti.

beste Grüße

jensenmann
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Re: TAB V376a Nachbau

Beitrag von jensenmann »

Der Offset ist abhängig von Verstärkung und Wärme.
Jens

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