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Verfasst: Di Aug 09, 2011 8:17 pm
von kubi
Alles klar, Danke für die Info, dann kommt hier die Einmessvorschrift...
[silent:arts] hat geschrieben:Wenn Du das so siehst, dann schreib doch gleich mal eine Einmessanleitung :lol: :lol: :lol:
Nicht das Du wieder sagst geht doch alles aus dem Schaltplan hervor :D
...auch wenn ich sie für völlig obsolet halte, weil das doch aus den Unterlagen hervorgeht :cool:

Prosa:

Die Abgleichsvorschrift ist insbesondere für Leute interessant, die keinen ASY-Transistor haben, z.B. weil sie kein ganzes Kit gekauft haben, sondern nur eine Platine. Der Jensamp funktioniert genauso gut auch mit einem BC560-Transistor statt des ASY-Transistors.
Aber auch die Leute mit dem ASY-Transistor können RV6 statt R6 einsetzen und ihren Jensamp mal "richtig" kalibrieren. Der feste Widerstand R6 ist eigentlich eine Notlüge, um den Leuten, die nur Malen-nach-Zahlen möchten, den Abgleich nicht zuzumuten.

Also, ab dafür....

Wenn der Transistor und der Trimmer (in der Mittelposition) eingesetzt sind, stellt man Gain-Stufe 1 ein, speist ein Signal niederohmig in den DI-Eingang ein und misst den Pegel vor dem Ausgangsübertrager ohne Last am Ausgang. Bitte den Verstärker dabei nicht übersteuern, sonst ist die Messung sinnlos.
Die Verstärkung zwischen dem Eingang und dem Ausgang sollte für - egal ob ASY oder BC - 4,5dB betragen. Das ist die Verstärkung nur aus der Elektronik ohne die Übertrager oder andere Faktoren.

Das war's schon.

Germanium-Transistoren haben eine hohe Fertigungsstreuung, daher würde ich die Messung eigentlich schon empfehlen.


Als Beispiel...

Spielen wir das mal für Volkers Jensamp durch. Da ich die Werte nicht nachmessen kann, berechne ich mal einige...

Du hast bei der ersten Gain-Stufe 14dB und 18,7dB Gain (je nach Impedanz) bei der Haufe-Version erhalten, bei Lundahl waren es 16,7dB und 21,4dB gewesen.
Bei Haufe müssen wir 3,51dB abziehen, denn die addiert der 2:3-Ausgangsübertrager hinzu. Bei Lundahl ziehen wir 6dB ab, weil der Ausgangsübertrager 1:2 geschaltet ist.
Das Ergibt ohne die Ausgangsübertrager eine Verstärkung von 10,5dB (für 2040Ohm) und 15,19dB (für 591Ohm)bei Haufe und 10,7dB (für 2020Ohm) und 15,4dB (für 586Ohm) bei Lundahl.
Von jeweils der ersten Zahl (10,5dB und 10,7dB) für die 2400Ohm-Messung müssen wir 7,932dB abziehen, weil hier ein 1:2,5-Übertrager im Spiel war, macht also 2,568dB und 2,768 - jeweils für Haufe und Haufe.
Von der jeweils zweiten Zahl (15,19dB und 15,4dB) für die 600Ohm Messung ziehen wir 13,932dB ab, weil hier ein 1:5-Übertrager im Spiel war, macht also 1,258dB und 1,468 - ebenfalls jeweils für Haufe und Lundahl.
Nun sind wir noch nicht am Ziel, durch die 144Ohm-Quelle und die 2,4kOhm- und 600Ohm-Eingänge, die als Spannungsteiler fungieren, sind einige dB vor dem Verstärker verloren gegangen, die wir aufaddieren müssen.
Bei dem 2040Ohm-Haufe-Eingang sind es 0,59dB, also 2,567dB + 0,59dB = 3,157dB
Bei dem 2020Ohm-Lundahl-Eingang sind es 0,596dB, also 2,768dB + 0,596dB = 3,364dB
Bei dem 591Ohm-Haufe-Eingang sind es 1,888dB, also 1,258dB + 1,888dB = 3,146dB
Bei dem 586Ohm-Lundahl-Eingang sind es 1,902dB, also 1,468dB + 1,902 = 3,37dB

Wenn man also ALLE äußeren Einflüsse beseitigt, kann man sagen, deine Elektronik verstärkt bei Gainstufe 1 zwischen 3,15dB und 3,35dB - je nach Messung. Man merkt hier kleine Rundungsfehler und Ungenauigkeiten, insbesondere, weil ich auf Zahlen aus deiner Tabelle zurückgegeriffen habe, die mit 1%-Klirr bei deiner Messung entstanden. Man sollte die Messungen und die Rechnungen noch einmal mit einem nicht übersteuerten Jensamp durchführen und ohne Last am Ausgang, dann müsste es passen. Wir nehmen aber einfach mal an, die Zahlen in deiner Messung wären nicht aus dem Grenzbereich.

3,15dB oder 3,35dB ist unter den 4,5dB, die es sein sollten, siehe Original-Schaltplan, da steht es, d.h. wenn du einen Trimmer statt des 470Ohm Widerstandes verwendet hättest, müsstest du so lange drehen (Widerstand kleiner machen), bis die Verstärkung um ca 2,3dB gestiegen wäre, d.h. die Elektronik alleine 4,5dB Verstärkung bei der niedrigsten Gain-Stufe leisten würde.

Die Abweichung, die du von den anvisierten 4,5dB hast, kann an einer Fertigungstreuung der Transistoren - insbesondere des ASYs - liegen und liegt auch in deinem konkreten Fall an den Zahlen aus der Messung, weil sie wie oben beschrieben bei 1% Klirr durchgeführt wurde. Ich gehe davon aus, dass du eigentlich sehr nah bei den 4,5dB liegst.

Wie gesagt, anstatt sich die komplizierte Rechnung oben anzutun, kann man das Signal wie oben beschrieben auch einfach niedrigohmig in den DI-Eingang einspeisen und vor dem Ausgangsübertrager (ohne Last am Ausgang!) abgreifen. Die Differenz müsste 4,5dB betragen, sonst muss man an dem 1k-Trimmer drehen, bis es passt. Ich habe hier keinen Jensamp zur Hand, daher habe ich die Zahlen für das Beispiel hergeleitet.

Verfasst: Di Aug 09, 2011 8:22 pm
von kubi
[silent:arts] hat geschrieben:EDIT: meinst Du die Zahlen oder die gemessenen Eingangsimpedanzen?
200 / 150 Ω Quelle gleich Neutrik A2
Beim AP für die Eingangsimpedanzmessung muss ich passen.
Denke auch 150Ω, kann aber erst Donnerstag verifizieren.
Nein, ich meine die Ausgangsimpedanz deines Messgeräts (Neutrik, AP oder was du für die Tabelle oben verwendet hast). Die steht nicht in der Tabelle, ich brauchte sie aber und kam rechnerisch auf 144 Ohm.

Im Grunde ist das für die oben beschriebene Abgleichsvorschrift nicht wichtig, ich habe mir lediglich die Quell-Impedanz errechnet, um daraus die Zahlen oben herleiten zu können. Ich habe keinen Jensamp zur Hand, daher die Berechnung.

Aber stimmt, die 600Ohm waren meistens am Ausgang.

Verfasst: Di Aug 09, 2011 9:53 pm
von toff
[silent:arts] hat geschrieben:
Toff: 2,4K sind laut Audio Precision gemessene 2K

(duck und renn weg)
:twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: :twisted:

Grandios! :lol: :lol: :lol: :lol:

Verfasst: Di Aug 09, 2011 10:10 pm
von [silent:arts]
Ich sach mal Theory und Praxis.

Wie bei meinen Zähnen (die sollten laut meiner [übrigens hervorragenden] Zahnfee nach der Parodontitis-Behandlung auch wieder glücklich sein)

Darius, danke erstmal für die ausführliche Ausführung.

Jetzt treiben mich meine Zähne erstmal ins Bett.

Verfasst: Mi Aug 10, 2011 9:28 am
von [silent:arts]
FUCK - jetzt war ich fast mit der berüchtigten BOM fertig und dann stürzt dieses dämliche Excell ab.

Zur Entspannung wollte ich ein paar Frequenzgänge messen, aber das A2 will heute mal wieder nicht auf den Lautstärkeregler hören (wieso ist da überhaupt ein Lautsprecher drin?)
Übrigens ein Bug den alle A2 dieser Welt haben - aber die ganze Zeit diverse Testsignale in voller Lautstärke geht gar nicht.
Vielleicht ist es morgen wieder stumm - oder ich schraube auf und knipse den eh nicht zu gebrauchenden Lautsprecher einfach ab :twisted:

Ich gehe wieder ins Bett, nicht mein Tag heute :cry:

Verfasst: Mi Aug 10, 2011 11:32 pm
von kubi
Bei welcher Frequenz misst dein AP eigentlich den Abschlusswiderstand? Nun, wenn da rechnerisch ohne irgendwelche Messtoleranzen aus den vorgegebenen Werten 144 Ohm statt 150 Ohm rauskommen, möchte ich den anderen Werten auch nicht wirklich trauen.

Verfasst: Mi Aug 10, 2011 11:53 pm
von nrgrecording
[silent:arts] hat geschrieben:Übrigens ein Bug den alle A2 dieser Welt haben
Ich würde meinen A1 gegen Deinen "defekten" A2 tauschen! :D
Weis jemand ob bei den Dingern eine Schutzschaltung am Eingang ist, für den Fall das man mal unglücklicherweise den Frequenzgang der Anodenspannung prüfen will oder mal abrutscht?

Verfasst: Do Aug 11, 2011 12:00 am
von [silent:arts]
Gehe mal von 1kHz aus. Aber ich lese gerne nach.

Darius, Theory und Praxis lässt Dir wohl keine Ruhe :cool:

Ich sach das mal so:
alles nach ARD Richtlinien gemessen, mit ARD abgenommenem Messequipment.
Traue denen oder nicht.

Lade Dich gerne im November zu einer Mess-Session ein :cool:
Mit allem was ich auffahren kann :wink:

Verfasst: Do Aug 11, 2011 12:22 am
von kubi
:lol:

Verfasst: Do Aug 11, 2011 12:23 am
von [silent:arts]
:cool:

Verfasst: Fr Aug 12, 2011 8:31 pm
von Organisator
[silent:arts] hat geschrieben:FUCK - jetzt war ich fast mit der berüchtigten BOM fertig und dann stürzt dieses dämliche Excell ab.
LibreOffice konnte (noch als OpenOffice) bei mir bei den seltenen Abstürzen immer alles recovern. :idea:

Mein Tip wäre aber Linux und Gnumeric, das ist nicht so schwerfällig. Gibt zwar ne Windoof Version, aber die lief bei mir nicht stabil.

Verfasst: Fr Aug 12, 2011 11:09 pm
von [silent:arts]
Sogar Excell (Office 2004) hat recovered.
Bevor ich aber überprüfe ob alles richtig ist mache ich aber lieber neu.

Linux ist für mich nichts, Windoof auch nichts.
Bin bekennender Mac User :D

Jetzt wunderst Du Dich über Excell, aber ab und an muss man ja komplett kompatibel sein :shock:

Verfasst: Sa Aug 13, 2011 12:36 am
von kubi
[silent:arts] hat geschrieben:Linux ist für mich nichts, Windoof auch nichts.
Bin bekennender Mac User :D
Selbst meine Eltern (keine IT-Affinität, insbesondere meine Mutter) kamen mit dem alten Gnome2 super klar und - das war sogar fast frustrierend - brauchten mich für alles, was sie am Computer machen wollten, gar nicht mehr. Keine einzige "Support-Anfrage" seit Monaten!

Und Gnome3 steigert das noch einmal soweit, dass mir früher undenkbares passierte: Vor einigen Wochen war ich bei einem Freund daheim an seinem Apple und dachte mir als mittlerweile Gnome3-Verwöhnter, diese Oberfläche beim Apple ("Aqua", oder?) ist eigentlich total kompliziert, umständlich und kaum intuitiv.

Apple hat es bei seinem Betriebssystem Mac OS X schon richtig gemacht: Die Jungs konnten schon immer tolle, bunte Oberflächen bauen, der Unterbau war allerdings totaler Mist, bis zum Schluss nicht preemptiv-Multitasking-fähig! Ein Witz! Also haben sie die eigene Grütze endlich weggeworfen und das ganze Betriebssystem unter der bunten Oberfläche durch ein Unix ersetzt (daher das "X" in "OS X").
Der Mac hat jetzt auch eine Bash-Shell, ich glaube, damit kann man jetzt das Apple-Betriebssystem endlich ernst nehmen :lol:

So, jetzt aber zurück zum Jensamp.

Verfasst: Sa Aug 13, 2011 2:13 am
von lars78
...meine Eltern habe ich auf OSX umgestellt, seitdem keine Support Anfragen oder Ausfälle, die zu XP Zeiten die Regel waren.


@Kubi:
ich glaube das "X" steht in diesem Fall für "10"....
vielleicht ist es aber auch zweideutig gemeint.

Verfasst: Sa Aug 13, 2011 1:50 pm
von kubi
Ja, das soll doppeldeutig sein. Unabhängig davon, finde ich das Mac OS mittlerweile richtig gut. Aber die Hardware ist so teuer :-(