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Mono - Schaltung

Verfasst: Mi Jul 10, 2013 11:05 am
von [silent:arts]
Momentan bastle ich an einem Kopfhörerverstärker für das 51X Format.
Der Wunsch nach einem Mono-Schalter wird immer größer, weshalb ich gewillt bin einen einzubauen (zzgl. Mute L / Mute R für die einohrigen Sänger).

In der vereinfachten Schaltung sind zwei Möglichkeiten die mir einfallen:
Variante A (MONO1) ist aktiv, und einem MIDAS Mischpult entliehen.

Variante B (MONO2) bedarf nur einem Schalter (alles vor dem Lautstärkeregler wegdenken), wäre also kostengünstiger und einfacher.

Eure Meinungen / Vor- und Nachteile beider Varianten würde mich interessieren.

Bild

Verfasst: Mi Jul 10, 2013 11:07 am
von [silent:arts]
(R9 geht natürlich nach Masse)

Verfasst: Mi Jul 10, 2013 8:15 pm
von matthias
Ist es nicht so, dass das Monosignal auf beiden Kanälen bei Variante 2 lauter wäre, als das Stereosignal?

Dann würde ich die Variante 1 empfehlen und das dort korrigieren, da das beim Umschalten sonst evtl. irritiert.

Verfasst: Mi Jul 10, 2013 8:33 pm
von Harpo
Wie Matthias schon schrieb.
Ich vermute mal, dass die Output-Amps invertierend sind (+/- Eingänge vertauscht). Wenn dem so ist, ist das 50Klog (Stereo-)Poti gewaltig krumm. Ein Lineares hat zudem bessere Gleichlaufeigenschaften. Die Log Charakteristik bekommt es durch die Eingangs-Summierungswiderstände, die an den invertierenden Output Amp Eingängen ja auf virtueller Masse liegen.

Verfasst: Mi Jul 10, 2013 11:11 pm
von kubi
Wenn ich Harpos Anmerkung bzgl. der vertauschten Eingänge an den beiden Ausgangsoperationsverstärkern aufgreifen darf...

Warum wird das Signal überhaupt auf den invertierenden Eingang gelegt? Da der nichtinvertierende Eingang sehr hochohmig ist, könnte man folglich auf R3 und R4 verzichten und damit den Potentiometern die Charakteristik zurückgeben, die sie eigentlich haben sollten.
50kOhm-Potentiometer halte ich für sehr hochohmig. Bei maximaler Lautstärke entsteht ein Kurzschluss über 2kOhm (R5+R6) zwischen den Kanälen, bei minimaler Lautstärke sind es über 100kOhm, da die ganzen Schleifwege der Potentiometer involviert sind, die Last am Eingang würde damit sehr schwanken.

Verfasst: Mi Jul 10, 2013 11:57 pm
von [silent:arts]
:cool:
Danke für den Input!

Verfasst: Do Jul 11, 2013 12:02 am
von [silent:arts]
matthias hat geschrieben:Ist es nicht so, dass das Monosignal auf beiden Kanälen bei Variante 2 lauter wäre, als das Stereosignal?

Dann würde ich die Variante 1 empfehlen und das dort korrigieren, da das beim Umschalten sonst evtl. irritiert.
Matthias, wie würdest Du das anpassen wollen?
-3 / -4.5 / -6 dB ?
Siehe verschiedene Pan-Pot-Kurven.
Siemens hat das sogar vor unserer Zeit mit 90% Phasenverschiebung (erfolglos) versucht.

Je nach Kohärenz gibt es immer einen Pegelsprung.
Bei banal "Ich will nur auf einer Seite hören, aber die HiHat o.ä. ist auf der anderen Seite" - sehe ich das als vernachlässigbar an.

Verfasst: Do Jul 11, 2013 12:05 am
von [silent:arts]
Harpo hat geschrieben:Ich vermute mal, dass die Output-Amps invertierend sind (+/- Eingänge vertauscht). Wenn dem so ist, ist das 50Klog (Stereo-)Poti gewaltig krumm. Ein Lineares hat zudem bessere Gleichlaufeigenschaften. Die Log Charakteristik bekommt es durch die Eingangs-Summierungswiderstände, die an den invertierenden Output Amp Eingängen ja auf virtueller Masse liegen.
Nein, die Output-Amps sind nicht invertierend. Das ist korrekt gezeichnet.
Warum ist aber dann der banale Lautstärkeregler krümmer als bei invertierend?
Da stehe ich auf dem Schlauch ...

Verfasst: Do Jul 11, 2013 12:13 am
von [silent:arts]
Darius, Du sprichst in Rätseln.

1. Ist die Schaltung vereinfacht. Geht ja nur um Mono.
2. Invertierend hätte Harpo gerne - ist aber nicht. Du meinst die TL072 der aktiven Mono-Schaltung?
3. Fehlt in der Schaltung: Beide Eingänge sind aktiv desymmetriert. Die gleiche Schaltung gibt es aber (bis auf Mono) auch (funktionierend) asymmetrisch, mehr oder weniger direkt auf die 50K.

Verfasst: Do Jul 11, 2013 12:41 am
von kubi
[silent:arts] hat geschrieben:
Harpo hat geschrieben:Ich vermute mal, dass die Output-Amps invertierend sind (+/- Eingänge vertauscht). Wenn dem so ist, ist das 50Klog (Stereo-)Poti gewaltig krumm. Ein Lineares hat zudem bessere Gleichlaufeigenschaften. Die Log Charakteristik bekommt es durch die Eingangs-Summierungswiderstände, die an den invertierenden Output Amp Eingängen ja auf virtueller Masse liegen.
Nein, die Output-Amps sind nicht invertierend. Das ist korrekt gezeichnet.
Nein, das kann nicht sein, weil du einen Komperator gegen Masse gezeichnet hast, diese Operationsverstärker "schlagen" am Ausgang oben und unten gegen die positive und negative Versorgungsspannung und geben "nichts sinnvolles dazwischen" von sich.
+/- sind in der oberen Zeichnung vertauscht.

Anmerkung: In der Originalschaltung folgt auf den Operationsverstärker eine Schaltung, die das Signal invertiert, bevor es zum dem Operationsverstärker zurückgeführt wird. In dem Fall ist es in Ordnung, dass die Rückkopplung an den nichtinvertierenden Eingang angelegt wird.
In der Schaltung in dem ersten Posting in dem Fred hier fehlt die nachgeschaltete Schaltung, die das Signal invertiert, in so einem Fall muss dann das Signal auf den anderen Eingang gelegt werden.

Verfasst: Do Jul 11, 2013 12:48 am
von [silent:arts]
Was bedeutet das jetzt alles in Mono? :wink:

Verfasst: Do Jul 11, 2013 12:59 am
von kubi
Anmerkung: Anstelle von R1 und R2 sollte die Schaltung stehen, die das Signal invertiert. Wenn man diese einbaut, kann man auch gleich an eine Servo-Schaltung denken, um eine Gleichstrom-Kopplung zu realisieren. Dann kann auch die Beschriftung der beiden Operationsverstärker am Ausgang so bestehen bleiben.

Verfasst: Do Jul 11, 2013 1:02 am
von Harpo
[silent:arts] hat geschrieben:Nein, die Output-Amps sind nicht invertierend. Das ist korrekt gezeichnet.
Warum ist aber dann der banale Lautstärkeregler krümmer als bei invertierend?
Da stehe ich auf dem Schlauch ...
Andersherum - die Poti-Kennlinie würde bei invertierender Beschaltung krummer.
Der Ausgangs-Amp ist ja nur als Blockschaltbild gezeichnet, und wie gezeichnet ist das (ein Eingangs-Pin an 0V Referenzspannung, Eingangswiderstand an anderen Eingangspin, Rückkopplungswiderstand an Eingangsknoten) für gewöhnlich ein invertierender Verstärker. Was da tatsächlich als Trommelfellwackelantriebsaggregat geplant ist (TDA2030, Transistorbooster, 990/2520-DOA,...), steht da ja nicht.
Wenn das ein invertierender Verstärker wäre, was er ja nicht sein soll, versucht der Operationsverstärker, beide Eingangspins auf gleichem Potential zu halten und weil einer (normalerweise der +Eingang) auf 0V Referentspannung festgenagelt ist, liegt der Andere auf virtueller Masse. Die Eingangswiderstände zwischen Poti-Schleifer und dieser virtuellen Masse liegen somit parallel zum unteren Teil des Potis (zwischen Schleifer und 0V Referenzspannung) und verbiegen dadurch die Kennlinie des Potis in Richtung positiv-logarythmisch. Wenn das Poti schon von Haus aus Log ist, wird die Kennlinien-Beule noch steiler.

Verfasst: Do Jul 11, 2013 1:10 am
von [silent:arts]
Danke Harpo.

Das artet ja aus - ich wollte nur Mono ...
Hätte ich das gewusst, wäre noch mehr simplifiziert geworden ...

Aber da wir dabei sind:
die 50K log - sind die nicht einfach ein Lautstärkeregler?
So oder so über 5K7 abgekoppelt?

Ich weiss, alles beeinflusst alles, aber irgendwo muss doch auch mal schluss sein :cool:

Verfasst: Do Jul 11, 2013 1:45 am
von Harpo
[silent:arts] hat geschrieben:Das artet ja aus - ich wollte nur Mono ...
..und für den Pegel der Mono-Summierung, ob constant voltage wie gezeichnet 7K5 oder constant power [R10=SQRT(15K)] oder irgendwas dazwischen könntest du 'nen Geschmackstrimmer einbauen oder mit Jumpern Festwerte vorgeben.
Aber da wir dabei sind:
die 50K log - sind die nicht einfach ein Lautstärkeregler?
Bei nicht-invertierender Folgestufe ja, die 1K als Summierwiderstände in Variante Passiv sind zumindest grenzwertig wenn die von dampfarmen TL07x angetrieben werden. Wenn die Folgestufe wirklich mit 5532 anfängt, wird das Poti wegen Bias-Strömen schnell kratzig. Ein Kondensator und der dann erforderliche Widerstand nach 0V dazwischengefrickelt und gut iss. Die echten Werte der 4K7 oder 5K7 hängen vom OSI der Folgestufe ab. Die 50K nur für Pegel sind rauschgeschmacksmäßig zu viel. 4K7 oder 10K sind gängige Werte und auch von schmalbrüstigen Treiberstufen rauchzeichenfrei anschiebbar.
Bei invertierender Folgestufe ändert sich einiges.