Erfahrungsbericht Halbleitertester Atlas DCA55
Verfasst: So Nov 23, 2014 6:37 pm
Hallo zusammen,
ich schulde Kubi noch was... hier isses;-)
Um meine weit ins letzte Jahrtausend zurueckreichende Halbleitersammlung mal etwas zu sortieren und auszulichten,
habe ich mir dieses Geraetchen gekauft. Hier einige Efahrungen beim Testen von sicher ueber hundert ausgeloeteten
Halbleitern.
Allgemeines
Das Geraet kommt mit Batterie (etwa spezielle 12V, aber nicht teuer) und einer in sehr gutem Deutsch verfassten, ausfuehrlichen Anleitung.
Die Bedienung beschraenkt sich auf ein beliebiges Anklemmen des Prueflings und Druecken der linken Taste. Nach ein bis zwei
Sekunden angestrengten Nachdenkens ("The Atlas is analysing...", mit "s", kommt ja aus GB!) wird angezeigt, um welche Art
Bauteil es sich handelt. Durch Druecken der rechten Taste scrollt man durch moegliche weitere Werte.
Edit: Schaut man nur etwas langsam, schaltet sich das Geraetchen von selbst ab (einige Sekunden). Evtl. hat
man aus Markus' Kritik unten gelernt...
Transistoren
Funktioniert sehr gut; Si/Ge, NPN/PNP, hfe, die Pruefstroeme und ein evtl. vorhandener Leckstrom werden angezeigt.
Ausserdem werden die Farben der Messleitungen E, B und C zugeordnet.
Die Werte sind reproduzierbar, aber leider habe ich kein vertrauenswuerdiges Referenzgeraet.
Auch FETs werden zuverlaessig erkannt.
Dioden
Ich haette gerne die zahlreichen anonymen Zweibeiner sortiert - das geht leider nicht. Der Atlas erkennt zuverlaessig
einen PN-Uebergang, aber kann nicht zwischen Si und Ge unterscheiden. Die Spannung liegt immer um die 0,6V.
Z-Dioden kann er laut Anleitung nicht, LEDs funktionieren zuverlaessig inkl. Anzeige der unterschiedlichen Vorwaertsspannungen.
Thyristoren/Triacs
Obwohl es dafuer ein eigenes Geraet gibt, sollte sie auch der DCA55 erkennen. Das geht - wohl wegen des geringen Steuerstroms
von 5mA - nur sehr eingeschraenkt. Was sich damit nicht aufsteuern laesst, wird als "Unbekannt/Defekt" erkannt. Das waren bei
mir die meisten (alles Standardtypen aus alten Dimmern o. Ae.).
Fazit
Fuer saturierte alte Saecke , die sich nicht irgendwo den Bausatz oder die Teile des hochgeruehmten µC.net-Testers zusammen-
suchen wollen, sondern ein fertiges Geraet haben moechten, eine gute Sache. Insbesondere zum Selektieren nach hfe duerfte
es kaum Praktischeres geben.
Fuer den Palaeoelektroniker, der unbekannte Bauteile charakterisieren moechte, allerdings nur eingeschraenkt nuetzlich.
Wenn jemand mehr wissen moechte: einfach fragen.
Gruesse
Michael
ich schulde Kubi noch was... hier isses;-)
Um meine weit ins letzte Jahrtausend zurueckreichende Halbleitersammlung mal etwas zu sortieren und auszulichten,
habe ich mir dieses Geraetchen gekauft. Hier einige Efahrungen beim Testen von sicher ueber hundert ausgeloeteten
Halbleitern.
Allgemeines
Das Geraet kommt mit Batterie (etwa spezielle 12V, aber nicht teuer) und einer in sehr gutem Deutsch verfassten, ausfuehrlichen Anleitung.
Die Bedienung beschraenkt sich auf ein beliebiges Anklemmen des Prueflings und Druecken der linken Taste. Nach ein bis zwei
Sekunden angestrengten Nachdenkens ("The Atlas is analysing...", mit "s", kommt ja aus GB!) wird angezeigt, um welche Art
Bauteil es sich handelt. Durch Druecken der rechten Taste scrollt man durch moegliche weitere Werte.
Edit: Schaut man nur etwas langsam, schaltet sich das Geraetchen von selbst ab (einige Sekunden). Evtl. hat
man aus Markus' Kritik unten gelernt...
Transistoren
Funktioniert sehr gut; Si/Ge, NPN/PNP, hfe, die Pruefstroeme und ein evtl. vorhandener Leckstrom werden angezeigt.
Ausserdem werden die Farben der Messleitungen E, B und C zugeordnet.
Die Werte sind reproduzierbar, aber leider habe ich kein vertrauenswuerdiges Referenzgeraet.
Auch FETs werden zuverlaessig erkannt.
Dioden
Ich haette gerne die zahlreichen anonymen Zweibeiner sortiert - das geht leider nicht. Der Atlas erkennt zuverlaessig
einen PN-Uebergang, aber kann nicht zwischen Si und Ge unterscheiden. Die Spannung liegt immer um die 0,6V.
Z-Dioden kann er laut Anleitung nicht, LEDs funktionieren zuverlaessig inkl. Anzeige der unterschiedlichen Vorwaertsspannungen.
Thyristoren/Triacs
Obwohl es dafuer ein eigenes Geraet gibt, sollte sie auch der DCA55 erkennen. Das geht - wohl wegen des geringen Steuerstroms
von 5mA - nur sehr eingeschraenkt. Was sich damit nicht aufsteuern laesst, wird als "Unbekannt/Defekt" erkannt. Das waren bei
mir die meisten (alles Standardtypen aus alten Dimmern o. Ae.).
Fazit
Fuer saturierte alte Saecke , die sich nicht irgendwo den Bausatz oder die Teile des hochgeruehmten µC.net-Testers zusammen-
suchen wollen, sondern ein fertiges Geraet haben moechten, eine gute Sache. Insbesondere zum Selektieren nach hfe duerfte
es kaum Praktischeres geben.
Fuer den Palaeoelektroniker, der unbekannte Bauteile charakterisieren moechte, allerdings nur eingeschraenkt nuetzlich.
Wenn jemand mehr wissen moechte: einfach fragen.
Gruesse
Michael